Thüringen

Himmelfahrtstag – Ein grüner Donnerstag

Vor einem Jahr zu Himmelfahrt war ich mit Hermine, Heidi und Leander ein paar Tage in Berlin. Wir streiften ziellos durch Kreuzberg, Friedrichshain. Besetzten die erste Reihe im Doppelstockbus und fuhren quer durch die Stadt. Am Spreeufer schauten wir auf die Schiffe und sahen wie die Männer an ihrem Feiertag die Fische fütterten. Diesen ekligen Anblick wollten wir uns in diesem Jahr ersparen.

Letzte Woche habe ich unter meinem Kirschbaum mit vielen grünen Kirschen in meiner grünen Hängematte dieses grüne Buch über „Unser schönes Thüringen“ gelesen. Dem Klappentext ist fast nichts hinzuzufügen.

Mehr als Bratwurst und Klöße

Thüringen, ein Land mit 1000 Facetten. Johannes Wilkes lässt aus den gesammelten Mosaiksteinen ein buntes Bild entstehen. Seine humorvolle Entdeckungsreise beschreibt nicht nur kulinarische Köstlichkeiten, liebliche Landschaften und kostbare Kunstschätze, sondern weiß auch von Bräuchen, Liedgut und Dialekt zu berichten. Gewitzt nähert er sich der thüringischen Seele. Und läßt nicht zuletzt Dichtern, Erfindern, Helden, Künstlern und Sportlern mit thüringischen Wurzeln viel Raum. Eine Fundgrube für jeden Thüringen-Liebhaber!
Das ultimative Handbuch für alle Thüringer und Touristen, die das grüne Herz Deutschlands entdecken wollen.

Wir hatten eine Einladung zu einer Freundin aus der Kinderzeit von Hermine in den Garten. Also packten wir Grillgut in eine Kühlbox und fuhren in den Norden von Weimar in Städte und Dörfer die in keinem einschlägigen Reiseführer erwähnt werden, nicht einmal in den 300 Seiten Text „Unser schönes Thüringen“. Da es dort auch kaum Gaststätten und Biergärten gibt, werden wir auch keine wandernden Männergruppen antreffen.

Buttstädt – Die Stadt mit dem schiefen Kirchturm direkt an der neuen ICE-Strecke, wo der ICE mit 300 km/h vorbei fährt

In Eßleben wollten wir nur mal kurz auf den Friedhof zu Hermines Vorfahren. Bei ihrer Schwester war grad das Gras gemäht. Bestes Futter für Heidis Hasen. Nach dem Wenden ließen wir das Heu noch etwas in der Sonne trocknen und gingen durch das Dorf…

…mit einer kleinen Kirche, einem Dorfteich und dem Eßbach in dem es Krebse gibt.

Auf dem Gehöft von Hermines Großeltern wurde zu ihrer Hochzeit vor ungefähr 23 Jahren ein Gingko gepflanzt. Er kollidiert inzwischen mit dem Nachbarbaum. Ihre Schwester würde ihn gerne beseitigen, aber ihr Schwager will den Baum erhalten. Während das Heu eingesackt wurde, hing ich meine Hängematte auf und konnte im Schatten des Gingko Siesta halten. Der Gingko ist zweistämmig, der eine Stamm wächst schön grade hoch, der zweite ist schräg abgedriftet. Der könnte gestutzt werden, die Ehe ist inzwischen auch geschieden. Oder lässt man ihn doch lieber so schief stehen? Womöglich geht der gerade Stamm dann auch ein. Das muss ich mal meinen Neffen fragen. Er hat ein paar Semester Forstwirtschaft studiert, er könnte das wissen oder zumindest die Risiken und Nebenwirkungen kennen.

Unten in der Mulde liegt Hardisleben…

…dort ganz versteckt an einem kleinen Bach ist die Idylle von Judith mit allem was an einem himmlischen Tag gebraucht wird: Bäume für die Hängematte, Bänke, eine kleine Hütte mit Küche und Kühlschrank für Grillgut, eine gefüllte Weinbar, ein Grill… Judith ist auch eine super Grillmeisterin, dadurch ging es auch mal einen Tag ohne Männer. In der Nähe rief die ganze Zeit ein Kuckuck und auf der anderen Seite des Bach gackerten die Hühner, aber wir acht Frauen und Mädchen lachten auch viel, besonders die eine.

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