Schlimmer Wohnen

Tag 31 – Schlimmer Wohnen in Berlin-Pankow

Bin mit dem Fahrrad früh los und vom Ostkreuz bis Pankow durch die leere Stadt gefahren, um mir die Stadt anzusehen. Auf dem Weg habe ich mir auch ein paar realisierte Projekte angeschaut, die ich aus meiner Mitarbeit in einigen Berliner Architekturbüros aus der Planungsphase kenne.

Im Architekturbüro Baumschlager Eberle in Berlin habe ich 2 Monate gearbeitet. Spätestens beim Selbsterkennungsseminar an einem Wochenende auf einem Schloss in Brandenburg, wurde mir klar, dass der Chef Professor Gerd Jäger autistisch, idiotisch, knausrig ist und nur Blabla redet. Habe mir an meinem Geburtstag die Kündigung geschenkt.

Was seht Ihr auf dem Bild? Ich sehe einen schmierigen Typen, der den jungen hübschen Architektinnen die Architektur erklärt. Warum sind die jungen Männer ausgeblendet? Mit erfahrenen Architektinnen in seinem Alter also 50+ funktioniert das Bild nicht. Sie bekommen in der Situation immer ganz tiefe Stirnfalten und sichtbar schlechte Laune.

Die beiden auf dem Bild wollen gern demnächst gemeinsam kochen und anschließend eventuell eine Familie gründen. Unten links steht bereits die selbstgebaute Gurkenraspel.

Leider haben die beiden ihre Pläne geändert und sind essen gegangen, die Gurkenraspel wurde gebaut. Der Herr Architekt nennt es geile Lochfassade mit Faschen als chices Gestaltungselement. Die Presse sagt Scheißschartenfenster äh Schießschartenfenster. Ich sage faschistische unmenschliche Architektur. Wäre nach Amnesty International für einen Knast nicht akzeptabel. Anforderungen an den sozialen Wohnungsbau in der DDR hätten diese Blöcke nicht erfüllen können. Besonnung ist nach DIN 5034-1 nicht ausreichend. Aber wo kein Kläger, auch kein Richter. Der Investor sagt Hauptsache billig, viele Quadratmeter. Qualität scheissegal. Leute sollen froh sein, wenn sie ein Dach über den Kopf haben. In Berlin vermietet sich alles, in Pankow sowieso.

Ich habe einer Flüchtlingsfamilie aus Syrien bei der Beantragung einer der Sozialwohnungen bei der Wohnungsverwaltung Gesobau geholfen. Die Familie mit 3 kleinen Kindern wollte gerne vor dem Winter aus ihrer Einraumwohnung in eine etwas größere Wohnung. Bei mindestens 30 Bewerber je Wohnung würden sie leider nicht begünstigt.

Wenn den Mietern ihr Haus nicht gefällt, können sie ja die Häuser gegenüber anschauen. Für ein Balkonkonzert ist die Fassade auch ideal.

Für 351 Wohnungen, werden viele Mülltonnen gebraucht. Ist ja klar, daß dann nicht mehr so viel Platz für Grünflächen und Spielplätze übrig ist. Spielplätze sind sowieso zu laut. Mülltonnendeckel zwar auch, aber die schmalen Fenster sind auch dreifach verglast und schallgedämmt.

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