Heidi Klum steht unter Schock. Das große Hallenfinale von GNTM ist abgesagt. Verstehe, ich stand auch kurz unter Schock, als mir Chefchen letzte Woche die Kündigung überreicht hat. Die Fans wissen, dass sie mit Ihrer Tochter in der Wohnung tanzt und davon Videos veröffentlicht und auch viele die es nicht wissen wollen. Wenn ich einfach mal meine e-mails lesen will, erfahre ich am Rande was sie und Oliver Pocher machen.
Aber was macht Nora Tschirner? Steht sie auch unter Schock, weil Dreharbeiten abgesagt wurden? War ein Preview vom nächsten Weimar-Tatort im Deutschen Nationaltheater geplant und wurde abgesagt? Das wäre verständlicherweise sehr traurig. Vielleicht springt sie trotzdem mit ihrer Tochter auf dem Sofa rum in ihrer Berliner Wohnung am Prenzlauer Berg. Leider habe ich dazu kein Video im Netz gefunden. Nur ein Video von ihrem Einweihungsbesuch bei Stefan Raab im Studio mit dem fahrenden Schreibtisch. Wann war das? Nora Tschirner sieht aus wie heute. Aber Stefan Raab ist so schlank. Das muss ein sehr altes Video sein. Ach, die Show gibt es seit 2015 nicht mehr. Ist mir garnicht aufgefallen. Ich hab sie so lange nicht vermisst.
Aber vielleicht ist sie ja auch in Weimar geblieben, nach dem letzten Tatortdreh. In Weimar können Promis noch frei herum laufen. Zumindest Thomas Thieme kann unbelästigt im tegut bei mir um die Ecke einkaufen und einen kleinen Smalltalk an der Kasse machen, grüßt auch zurück, wenn ich grüße. Obwohl er mich nicht kennt. Aber ich kenne ihn. Was soll ich machen? Ich will ihn nicht belästigen, aber wenn er nicht mit Sonnenbrille und Mütze rumläuft und sich nicht unkenntlich macht und mich anschaut, dann grüße ich, wie alle Leute, die ich kenne. Vielleicht bin ich auch schon oft an ihm vorbei gelaufen ohne ihn zu erkennen und zu grüßen. Aber ich habe noch nie große kräftige Männer mit Sonnenbrille und Mütze in Weimar gesehen.
In Berlin lief ich auch manchmal im Frühling bei Sonne und kalten Wind mit Mütze und Sonnenbrille mit -2,5 Dioptrien rum. Auf meinem Heimweg vom Grossraumbüro nähe Savignyplatz in meine kleine Wohnung am Ostkreuz bin ich auch mal kurz ins KaDeWe. Die Sonnenbrille hab ich nicht abgesetzt, damit ich was sehe. Ich habe mich gewundert, wie viele Leute mich angesehen und heimlich fotografiert haben. Dachten sie ich wäre Angelina Jolie? Oder Maren Kroymann?
Nora Tschirner kann jetzt vielleicht auch in Berlin gut durch die Strasse laufen und alle, die sie mit Lena verwechseln müssen 2 m Abstand halten.
Als ich mich als Komparse für den Tatort gemeldet habe, wäre ich auch gerne auf die hochschwangere Kira Dorn zugegangen und hätte mich gern vorgestellt: „Hallo ich bin Christine Dorn aus der Lessingstrasse, könnte Ihre Mutter sein, bin ich aber nicht. Als Schwiegertochter würde ich sie mir auch wünschen, aber das ist ja leider zu spät. Wer ist denn der Glückliche?“ Das hätte sie mir natürlich nicht verraten, zu Recht. Nicht einmal die Bildzeitung konnte berichten, wer der Vater ist und hat nur vermutet, daß sie ein Kind erwartet. Also wir in Weimar, wussten das alle. Nora Tschirner ist doch mit ihrem Dackel und Babybauch durch die Stadt gelaufen. Jeder hat gesehen, daß sie nicht nur ein bisschen schwanger ist und niemand hat ein Paparazzifoto geschossen und an die Bildzeitung verkauft.
Wie ich ein Jahr später durch erfolgreiche Verhörtaktiken beim grossen Preview von „Die fette Hoppe“ im DNT herausgefunden habe, ob das Geheimnis der „Fetten Dorn“ nun ein Mädchen oder ein Junge ist, das wird eine andere Geschichte.
Und wie Nora Tschirner das Selfie mit mir gemacht hat, wird noch eine Geschichte.